Nach dem ich mich in den letzten Wochen auf dem Rad zunehmend wohl fühle wollte ich mich dieser Disziplin etwas intensiver widmen. Stephan und Carsten waren bereits in beim “Sparkassen Neuseen Classics – Rund um die Braunkohle” gestartet. Nach ihren Erfahrungen dort und meinen Sturzerfahrungen vom Geiseltal-Duathlon entschied ich mich vorerst gegen einen Start bei einem reinen Radrennen. Das Einzelzeitfahren in Salzmünde dagegen interessierte mich sehr.
Und so starteten Stephan, Matthias, Carsten und ich beim “Kampf gegen die Uhr”. Vor Ort mischten wir uns unter die Sportfreunde der “SG Elbe Saale” und warteten auf unseren Start. Beim Einzelzeitfahren starten die Fahrer alle 30 Sekunden von einer Rampe, wie man es von den Zeitfahren der Tour de France kennt. Da ich weder bei einem Einzelzeitfahren, geschweige denn von einer Rampe gestartet bin hatte ich die ganze Zeit nur den Start im Kopf: Lenker festhalten, rollen lassen und auf der Straße dann Vollgas. Nach dem der Start mit viel Adrenalin gelang, fand ich mich im Rennen und mir wurde bewusst, dass ich mir über alles was nach dem Verlassen der Rampe geschehen sollte gar keine Gedanken gemacht hatte. Also erst einmal Tempo machen.
Auf dem Weg von Salzmünde nach Friedeburg – meiner Trainingsstrecke – hatte ich mit starkem Wind zu kämpfen und tröstete mich damit, dass ich es nach dem Wendepunkt in Friedeburg dafür leichter haben müsste. Doch das war ein Irrtum der Wind schien von überall zu kommen. Vor Allem aber von vorn! Auf dem Rückweg schwanden meine Kräfte bereits. Plötzlich schien es ein Segen zu sein in den einzigen Anstieg des Rennens zu fahren, den Fienstedter Berg.
Und richtig, der Wind war weg. Aber auch mein Tempo. Als ich beim Blick auf meinen Forerunner 19 km/h ablesen musste dachte ich: In jedem Training fahr’ ich hier schneller hoch. Doch am Wendepunkt erkannte ich, dass Matthias sich noch in Schlagdistanz befand. Nach dem ich auf den ersten Kilometern einige Fahrer hinter mir lassen konnte, war im zweiten Drittel weit und breit niemand zu sehen. Also nahm ich mir vor noch so viel wie möglich Boden gut zu machen. Und tatsächlich gelang es mir Matthias wenige Kilometer vor dem Ziel zu überholen. Meine offizielle Zeit wurde auf 50:06 min festgesetzt was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 36,36 km/h entspricht. Schade, die 50:00 min hätte ich gern unterboten. Vielleicht wäre es ohne die Jugendweihefeier meines Neffen Dustin am Vorabend einfacher gegangen 🙂
Am meisten hat mich Jens Stör von der “SG Elbe Saale” beeindruckt, der eine 48:12 min erreichte. Alles in Allem eine tolle Erfahrung.
Meine GPS-Daten:
30,5 km, Einzelzeitfahren in Salzmünde